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Walldorf

Im Mittelpunkt: Schulen und Ausbildung


Am 18. Februar 1789 kaufte die jüdische Gemeinde eine zum Marschalk‘schen Gut gehörende Scheune am Tanzberg für 500 Reichstaler. Dort baute sie eine Synagoge mit einer Schule samt Kantorenwohnung. Baumeister war Georg Veit Koch aus Rodach, der parallel für den Wiederaufbau der abgebrannten Stadtkirche in Salzungen verantwortlich zeichnete.


Das Synagogenensemble kostete 1.550 Reichstaler. Im Jahr 1845 wurde das Gebäude um einem Turm erweitert, um Zugang zu einer neuen Frauenempore zu schaffen. Die Synagoge wurde 1938 geschändet, im Jahr 1949 abgerissen und schließlich wurde 1968 das Gelände als Karl-Liebknecht-Gedenkstätte gestaltet.


Fotografie ©: Jan KobelFotografie ©: Jan Kobel


Erst 1988 wurde das Grundstück zum Gedenkort an die Synagoge umgewidmet.


Im reichsritterschaftlichen Ort Walldorf, gab es bis 1789 drei jüdische Gemeinden, jeweils mit eigenem Vorstand und Betsaal.


Bis 1856 gab eine öffentliche jüdische Schule und zwei Privatinstitute, in denen zeitweise mehr als 100 Kinder und Jugendliche unterrichtet wurden. Danach wurden die Schulen zusammengelegt und Anfang des 20. Jahrhunderts mit den christlichen Konfessionsschulen vereinigt. Die Weberschule mit Internat von Moritz Elsbach, Elsbach & Comp., bildete seit 1860 israelitische Lehrlinge aus.


Die zahlreichen jüdischen Familien, Mitte des 19. Jahrhunderts zeitweise mehr als fünfhundert Personen, betrieben u.a. fünf Barchentwebereien zur Produktion von aufgerautem Baumwollgewebe und Gerbereien.