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Schmalkalden

Erst 2015 wiederentdeckt: Eine Mikwe aus dem 15. und 17. Jahrhundert


In den letzten Jahrzehnten konnten Archäologen in Thüringen einige spektakuläre Funde Spuren jüdischen Lebens machen: vor wenigen Jahren nahe der ehemaligen Synagoge in Schmalkalden eine mittelalterliche Mikwe, ein rituelles Tauchbad. Der ältere Teil wurde um 1400 erbaut, der jüngere entstand im Zusammenhang mit dem Synagogenneubau von 1622. Spätestens im 18. Jahrhundert wurde die Mikwe aufgegeben und der Keller profan genutzt. Im Jahr 2021 wurde die restaurierte Stätte der Öffentlichkeit übergeben.


Gegen 1611 wurde der alte jüdische Friedhof angelegt, dessen ältestes datierbares Grab von 1652 ist. 1622 erbaute der wohlhabende Samuel Schmuel in einem Hof in der Judengasse eine erste Synagoge. Im Jahr 1717 brannte das Gebäude ab und wurde im folgenden Jahr neu erbaut. 1875 wurde die Synagoge unter dem Vorsteher Emanuel Eckmann umfassend renoviert. Ab 1929 entstand an gleicher Stelle ein Neubau, der 1930 eingeweiht wurde. Der Architekt war Walter Peter aus Schmalkalden.


 


Täglich blieben Vorübergehende stehen, um das schöne und moderne Haus zu betrachten. Sie ließen sich hineinführen, um das Innere zu besichtigen, das einfach, aber geschmackvoll ist. Carl Plaut, Heimatkalender 1930


Am 9. November 1938 brannte die SS die Synagoge nieder und sprengte am Tag darauf die Reste. Das Synagogengrundstück wurde neu bebaut. 1988 wurde an dem Haus eine Gedenktafel angebracht. Im Frühjahr 2010 wurde auch dieses Gebäude abgerissen. Heute steht hier ein Bankneubau. Für die Gedenktafel blieb nur Platz in dem Durchweg zu einem Parkhaus. 


Fotografie ©: Jan KobelFotografie ©: Jan Kobel