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Nordhausen

Ein Dreieck: Blasii Kirche, Synagoge und Theater


EINGANG DER SYNAGOGE steht auf einer der Betonstufen auf dem Weg zum Wäscheplatz einer Plattenbausiedlung. Die Stufen markieren den Ort der Synagoge, von der keine Spur mehr zu sehen ist. Sie stand prominent gegenüber der Blasii Kirche. In ihrer Blickachse wurde 1914 das Theater errichtet.


Diese letzte Synagoge wurde 1845 vom Königlich-Preussischen Bauinspektor Friedrich August Voß erbaut und 1887 um einen repräsentativen Vorbau mit Kuppelhalle und Seitentürmen ergänzt. Voß hatte ab 1842 für die katholische Gemeinde den Dom zum Heiligen Kreuz umfassend wiederhergestellt.


Für die Reichsstadt Nordhausen ist eine jüdische Gemeinde bereits um 1300 dokumentiert. Die Synagoge befand sich zunächst in der Hütersgasse, Ecke Frauenbergerstiege, später in der Jüdenstraße. Auf gute Zeiten folgten regelmäßige Pogrome und 1559 die endgültige Vertreibung. Erst unter Napoleon und den Preußen entstand ab dem Jahr 1808 wieder eine neue, schnell wachsende Gemeinde.


Familien wie die Plauts, erfolgreich als Bankiers, übernahmen gemeinnützige Aufgaben, andere engagierten sich in Vereinen und Politik. 


 


„Aufnahme in die Plaut‘sche Stiftung sollen würdige und bedürftige Einwohner Nordhausens ohne Rücksicht auf ihre Confession finden.“
Jacob Plaut (1817–1901)


An die Synagoge erinnert am Rande des Grundstücks seit 1988 ein Gedenkstein. Zu ihrem 160. Jubiläum wurden 2005 die beschriftete Stufe und eine Tafel gestaltet.


Fotografie ©: Jan Kobel
Fotografie ©: Jan Kobel