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Gotha

1933 lebten 500 Jüdinnen und Juden in der Stadt – mehr als je zuvor


1904 übergab der in Halle geborene Architekt Richard Klepzig (1860–nach 1923) der jüdischen Gemeinde ihre neue Synagoge in der Hohenlohestraße 1 (heute Moßlerstraße), einen großen neogotischen Kuppelbau. Klepzig hatte sich in Gotha einen Namen als Architekt gemacht. Er schuf u.a.1903 ein Geschäftshaus für den F. A. Perthes Verlag und baute im gleichen Jahr für den jüdischen Rechtsanwalt Heinrich Kuhnreuther eine repräsentative Villa in der Friedrichstraße 14 grundlegend um. Dieses Gebäude war während der DDR der Klub der Kulturschaffenden und wurde 2020 bis auf ein Stück Fassade abgerissen, womit eine weitere Spur jüdischen Lebens aus dem Stadtbild Gothas verschwand.


Am frühen Morgen des 10. November 1938 brannten die Nazis die Synagoge nieder. Die Kosten des Abbruchs hatte die jüdische Gemeinde zu bezahlen. Zum 50. Gedenken an die Pogromnacht wurde auf dem Gelände eine Skulptur des Bauingenieurs Hans Klein errichtet. Sie wurde im Jahr 2019 umgesetzt. Dieser neue Gedenkort – gelegen zwischen zwei Hallen eines Einkaufszentrums – zeigt auch ein Modell der Synagoge und Infotafeln.


Der tatsächliche Standort der ehemaligen Synagoge ist jedoch durch dessen völlige Überbauung nicht mehr zu identifizieren.


Plexiglas gegen das Vergessen: Die Lenaustraße wurde umbenannt und heißt heute An der Synagoge