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Erfurt

Die Große Synagoge zu Erfurt (1884–1938)

Die vier Synagogen zu Erfurt:
Die Alte, die Kleine, die Große und die Neu


Im 19. Jahrhundert stieg die Zahl der jüdischen Mitbürger in Erfurt rasch. Eine erste Synagoge – heute genannt die Kleine –, erbaut 1840 An der Stadtmünze 4 hinter dem Rathaus wurde bald zu klein. So suchte die Gemeinde einen namhaften Architekten, der ihr einen repräsentativen Sakralbau errichten sollte. Fündig wurde sie mit Siegfried Erfurt Kuznitzky (1845–1925), der 1881 bereits für Frankfurt am Börneplatz eine vielbeachtete Synagoge realisiert hatte.


Die Große Synagoge Erfurts wurde 1884 fertiggestellt und bot 500 Menschen Platz. In der Pogromnacht 1938 wurde sie zerstört, auch hier mußte die Gemeinde die Kosten der Schuttberäumung zahlen.


Erfurt war nach dem 2. Weltkrieg die einzige Stadt in Thüringen, in der sich wieder eine kleine jüdische Gemeinde versammelte. Diese errichtete auf dem Gelände der Großen Synagoge eine Neue Synagoge, die bis heute Heimstatt einer wieder wachsenden jüdischen Gemeinschaft ist.


Die Alte Synagoge, erbaut um 1100, die älteste erhaltene Synagoge Europas, verdankt ihr Überleben dem Umstand, dass sie im 14. Jahrhundert profaniert wurde. So verfügt Erfurt heute über drei Synagogenbauten der wechselvollen Geschichte des Judentums in Thüringen.


Neue Synagoge, Max-Cars-Platz 1
Fotografie ©: Jan Kobel