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Bleicherode

Ein Prachtbau aus der Mitte der Gesellschaft


Bereits im Jahr 1986 wurde am Standort der ehemaligen Synagoge ein Gedenkstein aufgestellt. Später kamen zwei Originalsteine des 1938 durch Brandstiftung zerstörten Gebäudes hinzu. Die Brache hatte die Kommune in der Folge des Pogroms für einen geringen Preis gekauft.


Mit dem Anschluss der Grafschaft Hohnstein an Preußen kam es nach 1700 zu einem Aufblühen des jüdischen Lebens in der Stadt.1799 erhielt erstmals ein jüdischer Einwohner das Bürgerrecht.


Von 1725 bis 1882 befanden sich ein Betsaal und die jüdische Schule in einem zentralen Gebäude der Innenstadt, der Alten Kanzlei, ab 1790 im Eigentum der Christin Gräfin von Hagen. Dort ist heute eine Ausstellung zur jüdischen Geschichte des Ortes zu sehen.


Starken Einfluß auf die ökonomische Entwicklung nahmen ab Mitte des 19. Jahrhunderts jüdische Familien beim Aufbau einer sich rasch entwickelnden Textilindustrie. Politisch wirkten einige jüdische Bürger als langjährige Stadtverordnete und Kreistagsabgeordnete.


Spenden in Höhe von 45.000 Talern ermöglichten 1880 den Bau einer der prächtigsten Synagogen in der Region: Geplant wurde sie von Edwin Oppler (1831–1880), einem der bedeutensten jüdischen Architekten des Historismus und einem profilierten Synagogenbaumeister. Oppler verstarb vor ihrer Vollendung.


Alle von Oppler gebauten Synagogen wurden 1938 zerstört. 


Fotografie ©: Jan Kobel


„Ein seltenes Jubiläum feierte am 16. dieses Monats der Stadtverordneten-Vorsteher, Herr Fabrikant Samuel Rothenberg dahier, welcher nun seit 25 Jahren zum Wohle der hiesigen Stadt als Stadtverordneter wirkt.“ Israelitisches Familienblatt 30. Januar1902