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Berkach

Babette Ehrlich wurde 1827 in Berkach geboren und verstarb 1892 in Brooklyn, New York. Ihr Kinder setzten ihr einen prächtigen Grabstein. War sie mit Herrmann Ehrlich verschwägert?

Ein Hoffnungsanker für jüdisches Leben in Thüringen


Die Geschichte der Synagoge der kleinen Gemeinde Berkach in Südthüringen ist in mehrfacher Hinsicht besonders. Nicht nur, dass das stattliche Fachwerkgebäude die Pogromnacht 1938 überlebte, es ist auch, dank des Widerstandes einiger Bürger, nicht geplündert und geschändet worden.


Auch aus früheren Zeiten sind von Berkach keine Übergriffe auf Juden bekannt. So kam es, dass diese Mitte des 19. Jahrhunderts mit 170 Mitgliedern ein Drittel der Einwohner des kleinen Ortes stellten. Mit der Synagoge, der Schule, einer Mikwe und dem jüdischen Friedhof, alle wohl erhalten, ist Berkach heute ein Zeuge jüdischen Lebens in Deutschland.


Eine wichtige Rolle kam dabei dem jüdischen Lehrer, Komponisten und Berkach Kantor Hermann Aron Ehrlich (1815 –1879) zu, einem frühen Pionier der jüdisch-christlichen Begegnung, der auch als Zeitungsverleger aktiv war. Er starb in Arnstadt und ist im nahen Plaue begraben.


»Es hat sich viel getan. Aus den einzelnen Nachfragen entsteht jetzt langsam auch ein bisschen Leben, jetzt erst kriegt man eine kleine Ahnung, wie jüdisches Leben hier ausgesehen haben mag, und vielleicht ist der Gedanke auch nicht vermessen: Vielleicht kehrt es auch wieder hierher zurück. Das wäre schön.« (Gundula Bach, in: Es war einmal in Berkach, Jüdische Allgemeine, 2021)


Fotografie ©: Jan Kobel