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Barchfeld

Eine Synagoge auch für Liebenstein, Salzungen und Tiefenort


Ein brachliegendes Ruinengrundstück ohne jeden Hinweis: Das ist von der Synagoge nach ihrer Schändung und ihrem Abbruch 1938 geblieben. Die größere Gedenkstätte, die der Vorsitzenden der jüdischen Landesgemeinde Raphael Scharf-Katz im November 1988 einweihte, wurde 1996 auf Veranlassung des privaten Grundstückseigentümers beseitigt. Lediglich der Gedenkstein wurde auf den jüdischen Friedhof versetzt.


In Barchfeld lassen sich jüdische Familien seit mindestens 1566 nachweisen. Der Ort gehörte ursprünglich zu Kurhessen und zum Rabbinatsbezirk Fulda.


Kurhessen war einer der ersten Staaten Deutschlands, welcher den synagogalen und Schulverhältnissen seiner israelitischen Untertanen seine volle Aufmerksamkeit zuwendete, schrieb die Zeitschrift Der Israelit im Jahr 1878. So wuchs die Gemeinde rasch.


Im Jahr 1842 entstand ein Schulhaus mit Mikwe am Unteren Graben. Am 19. September 1845 wurde – nach zähem Ringen um ausreichende Spenden – die neue Synagoge eingeweiht. 1887 erreichte die Zahl der Mitglieder mit 240 Personen ihren Höhepunkt, 12 Prozent der örtlichen Bevölkerung. Durch Auswanderung nach Amerika verkleinerte sich deren Zahl stetig. 1932 diente die Synagoge noch 63 Jüdinnen und Juden als Betraum.


Fotografie ©: Jan Kobel